Diverse Gespenster treiben in der Kultur- und
Literaturlandschaft längs der Ruhr ihr Unwesen. Gerd Herholz spürt sie
auf und geht ihnen nach, in ihrem mentalen wie materiellen Umfeld. Er
nimmt die sozioökonomischen Haltungsschäden im einst
schwerindustriell geprägten Ballungsraum in den Blick, vor allem aber
die verheerenden Verlockungen der Kreativwirtschaft.
In seinen Blogbeiträgen und Essays spießt Herholz spöttisch die
Blähvokabeln eines Kulturbetriebs auf, der – vom Innovationsdruck
gedrängt – jedes hochtrabende Heilsversprechen nur allzu gern glauben
mag. Eine halbwegs durchdachte Lese- und Literaturförderung sähe
anders aus. Doch anstelle einer vielfältigen Vermittlungsarbeit folgen
Marketingstrategen im Revier lieber dem Sog aufwendiger Events.
Neben polemischen Betrachtungen versammelt der Band Begegnungen,
engagierte Plädoyers und kritisch würdigende Porträts einzelner
Autorinnen und Autoren: für eine Literatur, die beharrlich gegen
Gespenster anschreibt.weiterlesen