Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

Gewaltgedächtnisse

Analysen zur Präsenz vergangener Gewalt

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Die Einebnung antiker Stätten des Nahen und Mittleren Ostens durch Kämpfer des sogenannten ‚Islamischen Staates‘ ist nicht einfach nur Vandalismus; es handelt sich vielmehr um eine gezielte Vernichtung von Erinnerungsstimuli und damit von bestimmten, an der Aura des Originals sich entzündenden Chancen der individuellen und kollektiven Herstellung kulturspezifischer Vergangenheitsbezüge. Nicht dass durch einen solchen Angriff historisches Wissen per se verlorenginge – zerstört werden jedoch die materialen Grundlagen kultureller Identität: Der Vergewisserung über Anfänge und Herkunft der Kultur fehlen wesentliche Anhaltspunkte. Doch nicht nur das gewaltsame Vorgehen gegen bedeutsame Dinge verweist auf Momente, wenn nicht sogar Politiken des Vergessenmachens; auch kollektives Tabuisieren oder Beschweigen, Redeverbote und Geheimhaltung dienen, wenn sie mit starker Sanktionsmacht versehen sind, der gewaltsamen Unterdrückung jedweder das gegenwärtige Verhalten und Handeln orientierenden Vergangenheitsbezüge. Wir haben es hier folglich mit sozialem Erinnern zu tun, das auf unterschiedlichen Spielarten gewaltsam durchgeführter Gedächtnismanipulation beruht, die immer auf die Vorbereitung von Prozessen eines (sozialen) Vergessens gerichtet ist. weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-658-32141-3 / 978-3658321413 / 9783658321413

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

Erscheinungsdatum: 04.03.2021

Seiten: 294

Auflage: 1

Herausgegeben von Oliver Dimbath, Nina Leonhard

49,99 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand

lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage

zurück