Glaubenssolidarität im Zeichen des Pietismus
Der württembergische Theologe Georg Konrad Rieger (1687–1743) und seine Kirchengeschichtsschreibung zu den Böhmischen Brüdern
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Als Prediger und Erbauungsschriftsteller gehörte Georg Konrad Rieger zu den prägenden Gestalten des kirchlichen Pietismus in Württemberg. Bis heute wurde der Stuttgarter Pfarrer jedoch nahezu ausschließlich als begabter Textexeget wahrgenommen, kaum dagegen als Verfasser erbaulicher historischer Darstellungen zum Protestantismus. Dabei leistete er mit seiner Schrift Die Alte und Neue Böhmische Brüder einen wichtigen Beitrag zur Geschichte und Nachwirkung dieser Glaubensgemeinschaft.
Das zwischen 1734 und 1740 in 24 Einzelteilen veröffentlichte Werk schlägt zeitlich wie thematisch einen großen Bogen von Fragen kirchlicher Reformbestrebungen im Mittelalter bis hin zu Problemen konfessioneller Migration im frühen 18. Jahrhundert. Durch die vorgestellten Schicksale bedrohter und verfolgter evangelischer Glaubensgemeinschaften der Vergangenheit sollte der Leser für entsprechende Ereignisse seiner Gegenwart sensibilisiert und zugleich im eigenen Glauben bestärkt werden. Ziel war die bewusste Förderung einer innerprotestantischen Solidarität.
Siglind Ehingers Studie untersucht erstmals umfassend Riegers monumentales Kirchengeschichtswerk über die Böhmischen Brüder und dokumentiert zugleich seine Einbindung in die pietistische Bewegung des 18. Jahrhunderts.
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