Amerikas „Radio-Priester“ Charles Coughlin. Inbegriff des „christlichen“ Hasspredigers
Produktform: Buch
In der Geschichte von „Father“ Coughlin scheinen viele Aspekte auf, die auch gegenwärtig in der amerikanischen Gesellschaft und Politik eine Rolle spielen: der Erfolg populistischer Versprechungen, die Nutzung neuer Medien, die Konfrontation von Demagogie und wehrhafter Demokratie.
Charles Coughlin (1891-1979) war katholischer Priester und erreichte in den 1930er Jahren mit seinen im Rundfunk ausgestrahlten Predigten fast ein Drittel der US-Bevölkerung. Er kann als Prototyp des christlichen Hasspredigers gesehen werden, der gegen Liberalismus und Kommunismus ebenso zu Felde zog wie gegen Atheismus und innerkatholische Reformbestrebungen. Für die wirtschaftliche und soziale Krise in den USA machte er – nach anfänglicher Unterstützung von Roosevelts New Deal-Politik – den „Finanzkapitalismus“ verantwortlich. Fast zwangsläufig übernahm Coughlin immer stärker antisemitische Positionen. Die von ihm mitbegründete Christian Front ging aggressiv gegen jüdische Geschäfte vor, ein Christian Index sollte den Boykott jüdischer Geschäfte unterstützen. In seiner Zeitschrift Social Justice druckte er die Protokolle der Weisen von Zion ab. In den 1940er Jahren begann sein Stern dann schnell zu sinken. Trotzdem war Coughlin mehr als ein Jahrzehnt der einflussreichste „Radio-Priester“ in den USA.weiterlesen