Symeon der Neue Theologe zählt heute zu einem der wichtigsten und im orthodoxen Raum bekanntesten und den am meisten gelesenen Heiligen. Beweis dafür sind seine in diesem Raum in Umlauf befindlichen zahlreichen Werksausgaben und Übersetzungen. In einigen Klöstern auf dem Athos besteht die Gewohnheit, seine Schriften nur den schon Fortgeschrittenen zugänglich zu machen, da in ihnen eine gewisse Schärfe und Strenge auszumachen ist, die Anfänger zu einem unterscheidungslosen Eifer verführen oder wiederum, aufgrund der in ihnen angestrebten Vollkommenheit, bei ihnen Verzweiflung auslösen könnten.
In den Vordergrund seiner Reden stellt Symeon den anderen von den westlichen nach dem Kirchenschisma lehrenden Theologen lange vernachlässigten Aspekt der Menschwerdung Gottes: die Vergöttlichung des Menschen. Vor allem die Klarheit seiner Botschaften und die vorbehaltslose Darlegung der Essenz des Christentums, auf die alle Anstrengungen aller Christen hinarbeiten sollten.
Der Weg dahin ist die Askese, welche von Generationen von christlichen Mönchen in aller Welt über die Jahrhunderte hinweg zur Perfektion gebracht wurde, und die zum Ziel hat, in Christus die Herrschaft des Geistes über die Materie, d.h. den Körper, zu erringen, ohne jedoch diesen ausmerzen zu wollen, sondern ihn im Gegenteil zu einem Tempel des Heiligen Geistes zu transformieren und somit der Sünde zu entgehen und die Vereinigung mit Gott zu bewerkstelligen.weiterlesen