Zwischen Europa, Afrika und dem Nahen Osten ist eine noch nie dagewesene Fluchtbewegung entstanden. Medien und Politik äußern sich in Superlativen und immer häufigeren Bedrohungsszenarien. Das Thema Flucht bleibt auf der Tagesordnung. Sei es durch den blutigen Bürgerkrieg in Syrien oder die anhaltende Diskriminierung von Sinti und Roma auf dem Balkan. Aber auch die schlechten Zustände bei der Aufnahme von Geflüchteten in Süd- und Osteuropa treiben die Menschen in den Norden und Westen von Europa. Während die syrischen Flüchtlinge von allen Seiten zumindest vorübergehend willkommen geheißen wurden, sind die Balkanflüchtlinge schon länger in einem rechtlichen und sozialen Abstieg gefangen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie in Europa mit der Bewegung der Schutzsuchenden umgegangen wird – ob Grenzschutz oder Menschenrechte im ­Fokus der Politik stehen. Während die deutsche Regierung anfangs noch auf »Willkommenskultur« setzte, werden die Debatten mittlerweile wieder auf Grenzsicherung und Abschiebung heruntergebrochen. Anlass also, genauer der Frage nachzugehen, wer warum, wovor und wie die Flucht antritt. AutorInnen, die aus der Praxis der alltäglichen Flüchtlingsarbeit kommen, zeigen in kurzen und verständlichen Beiträgen, was die gegenwärtige Fluchtbewegung ausmacht. Analysen zu den Herkunftsländern finden sich neben Texten über die deutsch-europäische Migrationspolitik. In ihren Beiträgen zeigen die ExpertInnen zudem das grundsätzlich angelegte Scheitern der europäischen und deutschen Flüchtlingspolitik, die seit langem auf Zäune anstatt auf Menschenrechte setzt. weiterlesen