Grenzen in der und um die Stadt
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Zur "Stadt" gehört nahezu zwingend die Frage nach ihren Grenzen. Diese können durch physische Barrieren wie Mauern, Wälle, Befestigungsanlagen im Raum sichtbar begründet und durch die Definition von Rechtsbereichen bestimmt sein, aber auch in Form von "mental maps" Stadt und Land trennen. Der Band "Stadt und Grenze" verfolgt in einem weiten historischen Bogen urbane Grenzziehungen in Europa von der Spätantike bis in die Gegenwart. Die versammelten Beiträge widmen sich dem Wandel von Raumkonzepten, den durch das mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadtrecht definierten städtischen Machtbereich in seiner Beziehung zum Umland, innerstädtischen politischen und sozialen Grenzen und Grenzziehungen, aber auch den durch das Stadtwachstum des Industriezeitalters geschuldeten Stadterweiterungen mit ihren neu gezogenen Verwaltungsgrenzen zwischen Stadt und Umlandbezirken. Thematisiert werden zudem nicht immer nur an der Stadtperipherie befindliche Grenzräume der Städte, sondern schließlich auch deren vertikale Grenzen. Die vielfältigen Formen und Intensitäten von Grenzziehungen machen deutlich, dass diese durch die mittelalterliche europäische Stadt mit ihren spezifischen Rechtstraditionen zweifelsohne eine besondere Akzentuierung erfahren haben, welche bis in die Moderne ihre Spuren hinterlassen hat. Sie zeigen jedoch auch, dass verschiedene Formen von Grenzen einem in Gesellschaften bestehenden Bedürfnis nach Komplexitätsreduktion entsprochen haben dürften, welches keineswegs als rein urbanes Phänomen zu fassen ist.
Mit Beiträgen von Sándor Békési, Eva Chodějovská, Stefan Köchel, Wolfgang Maderthaner, Zdzisław Noga, Ferdinand Opll, Peter Payer, Martin Scheutz, Katalin Simon, Rosa Smurra, Harald Tersch, Andreas Weigl und Hans-Peter Weingand.weiterlesen
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