Noch Fragen? 0800 / 33 82 637

Grenzenlose Freiheit

Globalisierung, Staat und Migration

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Die Geschichte von der Globalisierung ist die große, alles dominierende Erzählung unserer Zeit. Sie beginnt spätestens Mitte der 1970er Jahre und erstreckt sich bis in unsere Gegenwart. Sie beeinflusst das Denken von Generationen und die Lehrpläne in den Wirtschafts- und Geisteswissenschaften. Kaum eine politische Rede kommt noch ohne sie aus. Kurzum: Der Glaube an die Macht der Globalisierung ist Staatsräson. Es ist eine janusköpfige Erzählung. Einerseits ganz Zuckerbrot – versprochen wird die große Freiheit, eine Welt ohne Grenzen, wachsender Wohlstand und die nahende Weltgesellschaft. Andererseits ganz Peitsche - den Zwängen der Globalisierung könne niemand entrinnen, weder der Arbeiter im Ruhrgebiet, der seinen Job durch die Verlagerung seines Arbeitsplatzes ins Ausland verliert, noch der Nationalstaat, der sich den Wohlfahrtstaat angesichts des rauer werdenden Winds des globalen Wettbewerbs nicht länger leisten könne. Es klingt nach einer Methode schwarzer Pädagogik – eine Disziplinierung durch Angst und Begeisterung zugleich: Die Früchte der Globalisierung kann nur derjenige ernten, der flexibel und anpassungsfähig genug ist, um in einer Gesellschaft wachsender Dynamik, Veränderung und Anforderung Schritt zu halten. Die Verlierer, sie können nicht länger aufgefangen werden. Survival of the fittest. Die Starken blicken mit zunehmendem Unverständnis und wachsender Verachtung auf die Schwachen herab. Es scheint sich entlang des Globalisierungsdiskurses eine große Spaltung der Gesellschaft abzuzeichnen. Das zeigt, dass die Bindekraft der Erzählung in den letzten Jahren zunehmend strapaziert wird. Diese Polarisierung kommt mit der Rede vom „Populismus“ zum Ausdruck, dem man nachsagt, die alten Geister der Geschichte wiedererwecken zu wollen (sofern man die Globalisierung für eine gute Sache hält). Doch was heißt Globalisierung eigentlich genau? Was steht hinter dem Mythos der schnellen, vernetzten Welt- und Informationsgesellschaft, die angeblich Zeit und Raum aufhebt, Mauern überwindet, Geschichte, Kulturen und Traditionen verflüssigt und „nationale Alleingänge“ zwecklos macht? Welche Ideen, Weltbilder und Glaubenssätze machen sie aus? Und wer profitiert wirklich von ihr? Unsere zweite Printausgabe "Grenzenlose Freiheit?" will dem Phänomen Globalisierung und allem, was mit diesem Wort einhergeht, auf den Zahn fühlen – von freien Märkten und freier Migration oder der Überwindung des Staates. Wir nähern uns dem sogenannten Freihandel, von dem verhießen wird, er sei für alle segensreich. Wir machen einen Exkurs zurück zur ursprünglichen Idee der Freihandelstheorie. Wir werfen einen Blick auf die Geschichte und das Wirken der Freihandelsabkommen wie NAFTA. Wir beleuchten eine EU, die sich, wie es scheint, in ihrem ökonomischen und geographischen Expansionsstreben übernommen hat. Und wir fragen, ob das Werben der großen Konzerne für die Willkommenskultur altruistisch motiviert oder doch eher profitorientiert ist. All diese Fragen fließen letztlich zu einer großen Frage zusammen: Ist eine Welt, die von allen Fesseln befreit ist, die bessere? Ist die grenzenlose Freiheit der Menschen und des Marktes das Ende der Geschichte und erstrebenswertes utopisches Ziel – oder doch vielmehr eine Dystopie? Mit der Lektüre dieses Heftes können Sie, liebe Leserinnen und Leser, vielleicht eine ganz persönliche Antwort darauf finden.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

Verlag: Makroskop Mediengesellschaft

Erscheinungsdatum: 23.05.2019

Seiten: 114

Auflage: 1

Herausgegeben von Makroskop Mediengesellschaft mbH

12,00 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand

lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage

zurück