Nun hört man wieder von ihm, dem Großvater und Klempnermeister a. D. Hermann Schindler, der vormals in der DDR seiner auf ihren guten Ruf bedachten Großfamilie mit eigenwilligen, oft systemwidrigen Aktivitäten manche Aufregung bereitete – womit er sogar vorübergehend zum Fernseh-Serienhelden aufsteigen konnte, als solcher freilich ein wenig angepasst, aber immer noch liebenswert. Nun leben die Schindlers im vereinigten Deutschland. Für die Reputation der Familie gelten neue Normen. Die Sorgen wegen Hermann, der aufs Alter bekanntlich noch einmal geheiratet hat, sind nicht geringer geworden, denn er will sich immer noch überall einmischen und absolut nicht einsehen, dass er auf das Greisenalter zugeht. Kann man denn noch hinnehmen, wie er sich provozierend marktwidrig in der Marktwirtschaft bewegt, sich auf dem Fußballplatz unter die jugendliche Randale mischt, als Sponsor einen chaotischen Dichter unterstützt, arglos dem Okkultismus seine Referenz erweist, in unpassender Weise auf alternative Freizeitgestaltung Einfluss nimmt – und vieles andere Fragwürdige mehr? Vor allem aber, wie er die Mauer zwischen den Ost- und Westköpfen empörend naiv zu ignorieren versucht! Es muss dies aber leider alles hingenommen werden, weil Hermann überraschend eine Immobilie erbt, woraus sich natürlich hoffnungsvolle monetäre Perspektiven für seine Nacherben ergeben.weiterlesen