Die vorliegende Studie ist eine Kirchenrechtssoziologie, die versucht, die Realität des kanonischen Rechts zu verstehen. Es geht um das Recht, wie es ist – nicht wie es sein könnte oder sollte. Es geht um das Kirchenrecht im Hier und Heute – nicht um seine ruhmreiche Vergangenheit. Und es geht um das Experiment, der Wirklichkeit des Kirchenrechts aus der Kanonistik heraus zu begegnen, also sie aus einer Disziplin heraus zu erfassen, die sich ausdrücklich dem kanonischen Recht und seinem Bezug zur Kirche widmet. Die Kanonistik ist Theologie – und dabei eine Theologie, die erfolgreich mit den Mitteln der Rechtswissenschaft hantiert und mit den Instrumenten der Rechtssoziologie umzugehen lernen kann. In diesem Sinne ist eine kanonistische Kirchenrechtssoziologie auch ein Beitrag zur Debatte um den Status der Soziologie in der Theologie. Um ihre theoretisch-disziplinäre Einordnung bemüht sich die folgende Einleitung.weiterlesen