Grundzüge des spanischen Musiktheaters im 18. Jahrhundert. Ópera – Comedia – Zarzuela
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Anders als es in der traditionellen Geschichtsschreibung dargestellt wird, war das spanische Musiktheater des 18. Jahrhunderts keineswegs von der italienischen Oper dominiert. Und schon gar nicht kam diese Gattung gleich nach der Thronbesteigung Philipps V., des ersten Bourbonen auf dem spanischen Thron, im Jahr 1700 nach Spanien. Die umfassende Dokumentation der Überlieferung und die Analysen dieses Buches zeigen vielmehr ein ganz anderes Bild: Der Hof pflegte zunächst vor allem die spanischen Gattungen Comedia und Zarzuela und förderte die Entstehung einer eigenständigen spanischen Oper. Während in ganz Europa – mit der signifikanten Ausnahme Frankreichs – italienische Oper aufgeführt wurde, bewahrte sich Spanien eine bemerkenswerte Eigenständigkeit. Erst in einem allmählichen Prozeß der ‚Transkulturation‘ näherten sich die spanische Hofoper und die Zarzuela an die italienischen Gattungen der Opera seria und der Opera buffa an.
Diesen Weg zeichnet Rainer Kleinertz nach, indem er detailliert auf Text und Musik repräsentativer Werke eingeht und zugleich deren musikgeschichtlichen, kulturellen und politischen Kontext mit einbezieht. Dabei gelingt es dem Verfasser, gängige Vorurteile zu widerlegen. Das 18. Jahrhundert war für Spanien keineswegs eine Zeit des Niedergangs, sondern ein Jahrhundert des Aufbruchs und des Wandels. Das Musiktheater spiegelt einen kulturellen Prozeß, der die Grundlage für eine nachhaltige Hinwendung Spaniens zu Europa bedeutete.weiterlesen
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