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habe bewurzelte Stecklinge

Lyrikanthologie

Produktform: Buch

habe bewurzelte stecklinge - Vorwort drei Worte, ein Aufruf, eine Kleinanzeige, eine Zuschreibung vielleicht, habe bewurzelte stecklinge, vielmehr: Eine Aufforderung an dich oder mich oder an uns alle, nachzusehen, kurz zu überlegen, in uns zu graben, der eigenen Sprache entlang, nach bewurzelten Stecklingen, (für die Bewurzelung im Wasser den Steckling einfach in ein Glas mit lauwarmem Wasser stellen), darin vielleicht immer schon die Frage, das Auswurzeln von: habe bewurzelte stecklinge und du? Oder ihr? Wer aber ruft, wer antwortet, schlussendlich: Welche Stimme ist zu hören? Gerade in diesen Zeiten, im Unwägbaren und Fragilen, (manchmal laufe ich mir selbst davon), in jenen Tagen, in denen manche Stimmen kein Gehör finden, sich manchmal zurückziehen, ins Dunkle, oder noch nie vorkommen konnten, am Rand, am Unerhörten siedeln, widerständig sind, auch eine Form von Bewurzeln, also Stimmen, die in Unsichtbarkeiten wuchern, ohne Ort der Heimkehr, auf der Suche nach wachsenden Freiräumen, nach möglichem Sprachtreiben. Wer also schreibt und wer antwortet, überhaupt: Wer bildet ab? Und wie? Ein Sehen und Gesehen werden, auch das, Bild wurzelt in den oder im Text, Text treibt ins Bild. Der Start hier, die Weiterführung eines Prozesses im Schreiben, im Kanon aber auch, ein Anfügen, ein Korrigieren, ein Zufügen, habe bewurzelte stecklinge, und immer wieder der Beginn und gleichsam hier die Klammer für 36 lyrische Stimmen, verbunden durch Struktur, die Form einer gemeinsamen Strecke. Am Anfang, im davor, aber auch die Überlegung, was das ist, was das sein kann, das Vor dem Wort, das Vorwort, bevor überhaupt etwas beginnt und doch schon da ist, das Haben und das Sein, das Wurzeln und Bewurzeln, das Steckling-Werden und Steckling-Vergehen, all die Vorsilben, das Vorhaben in unterschiedlichen Kapiteln, verwurzeln, keimen, triebspitzen, das Porträtieren, ins Bild fassen, vor allem aber: Das Verflechten. Habe bewurzelte stecklinge, ein Ausstrecken in Sätzen, ein Fühlen und Greifen und Tasten durch und mit Sprache, ein Wort an ein du oder ein ihr richten, an Gesellschaft und Systeme, oder was auch immer wir darunter verstehen, ein vielstimmiges Schreiben von einem Punkt aus, einer Idee, einem Innen oder Außen: Jeder beliebige Punkt eines Rhizoms kann und muss mit jedem anderen verbunden werden, schreiben Gilles Deleuze und Félix Guattari in ihrem Essay Rhizom1,weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-9901625-0-7 / 978-3990162507 / 9783990162507

Verlag: edition lex liszt 12

Erscheinungsdatum: 10.09.2023

Seiten: 306

Auflage: 1

Autor(en): Raoul Eisele, Lea Menges

27,00 € inkl. MwSt.
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