Als Johann Christian Reil 1813 stirbt, gilt er als einer der berühmtesten Ärzte Deutschlands. Nur drei Jahre später wird er - zu Unrecht - ausgestoßen aus der Erfolgsgeschichte der Medizin und ist seitdem allenfalls Experten als Begründer der Psychiatrie in Deutschland ein Begriff. Doch Reil kann darauf nicht reduziert werden und es lohnt sich, ihn heute neu zu entdecken. Die Autorinnen dieses biografischen Versuchs vermitteln seine Persönlichkeit so, dass sie aus ihrer zweihundertjährigen Starre erlöst wird. Sie verpassen Reil einige Injektionen Wirklichkeit und erzählen seinen Alltag als Arzt, Universitätslehrer, engagierter Bürger und Privatmann. So entsteht über das Biografische hinaus nebenbei ein spannendes Bild vom Leben in der preußischen Provinz um 1800.weiterlesen