80 Prozent der Österreicher träumen vom freistehenden Einfamilienhaus mit Garten – allen individuellen und gesellschaftlichen Nachteilen zum Trotz, ungeachtet der ökologischen und volkswirtschaftlichen Folgen. Doch bieten kompaktere Wohn- und Siedlungsformen selten befriedigende Alternativen. In den Städten dominiert ein rationeller Massenwohnbau „von der Stange“, der Bedürfnisse nach sozialen Kontakten und nachbarschaftlicher Gemeinschaft, nach Freizeitgestaltung und persönlicher Selbstverwirklichung weitgehend ignoriert. Die Flucht ins Grüne wird so zur verständlichen Reaktion auf den herkömmlichen Wohnbau sowie auf die Entwicklung unserer Städte allgemein.
Der Stadtplaner Reinhard Seiß zeigt in seinem aktuellen Film, dass es Alternativen dazu gibt, die sowohl eine umfassende Wohnzufriedenheit als auch eine hohe Nachhaltigkeit des Wohn- und Siedlungsbaus ermöglichen – ob im städtischen, vorstädtischen oder suburbanen Raum, sowohl heute wie schon vor 40 Jahren. Vier zeitlose „best practices“ des österreichischen Wohnbaus – die Gartenstadt Puchenau von Roland Rainer, der Wohnpark Alt Erlaa von Harry Glück, das Nachbarschaftliche Wohnen Guglmugl von Fritz Matzinger sowie Sargfabrik und Miss Sargfabrik vom Baukünstlerkollektiv BKK-2 / BKK-3 – wie auch die dahinter stehenden Architekten und ihre Philosophien führen vor Augen, worauf es ankommt, damit ein Haus nicht nur Wohn- und Schlafstätte ist, sondern ganzheitlicher Lebensmittelpunkt des Menschen.weiterlesen