Hannes, der Rammer verwebt autobiographische Elemente und Fiktion: Hannes ist ganz eindeutig Hein Semke. Das Geschehen spielt in Hamburg, in einer Zeit politischer Instabilität, die dem Ersten Weltkrieg folgt. Wie Semke arbeitet Hannes zeitweilig als Straßenpflasterer. Wie der Autor hat er aus einem Ekel die Medaillen weggeworfen, die man ihm im Krieg verliehen hatte, und wird politischer Aktivist. Er schließt sich einer anarchistischen Gruppe, den „Freien Sozialisten“, an, die sich um die Zeitung Alarm und deren Herausgeber Carl Langer scharen, und beteiligt sich an den Kämpfen, die die Stadt zwischen 1919 und 1923 aufrühren, z.B. am Überfall auf die „Davidwache“. Semke spielt auf politische Persönlichkeiten an, ändert aber deren Namen: aus Carl Langer wird Fritz Kurz, aus Ernst Thälmann wird Ernst Uhlmann. Im zweiten Teil der Novelle erzählt Semke eine Liebesgeschichte. Der Text, ein Manuskript aus losen Blättern, weist mehrere Veränderungen auf, die von dem Autor mit Rotstift vorgenommen wurden. Es versteht sich, daß Semke die Geschichte vor einer Drucklegung hätte durchsehen wollen. Dazu kam es zu seinen Lebzeiten jedoch nicht. Die hier vorliegende Erstveröffentlichung ist Hein Semkes Lebensgefährtin, der Germanistin Teresa Balté in Lissabon, zu verdanken.weiterlesen