Hass von oben, Hass von unten
Klassenkampf im Internet
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Viel ist in letzter Zeit von »Hate Speech« und Hass im Netz die Rede. Caroline Emcke und Sascha Lobo starten die Socialmedia-Kampagne #GegendenHass, und auch die Bundesregierung lässt sich in diesem Kampf nicht lumpen. Wir alle sollen uns besser benehmen - im Internet. Doch wer hat das Recht, derlei einzufordern? Wer bestimmt die Spielregeln im Netz? Hass ist nichts anderes als entäußerte Wut, Groll, der nicht im Inneren verbleibt, sondern sich nach außen kehrt und zelebriert in Verhältnissen, in denen er ganz und gar angebracht ist, weil diese ihn beständig hervorbringen. Wo Höflichkeit als einzige Maxime gilt und die intellektuellen Eliten mit »Netiquette« das Leit-Ethos für die liberale Öffentlichkeit vorgeben, wird jede Form von erbittertem, also: entschlossenem Kampf gegen die Zustände als »Hass« verunglimpft. Bei dem Kampf gegen Hassrede handelt es sich um ein Narrativ der Herrschenden zur Bekämpfung des Klassenkampfs im Internet. Legitime proletarische Kampfformen werden so mit rechtsradikaler Hetze gleichgesetzt, weil Liberale keinen belastbaren Begriff von Faschismus mehr haben. Marlon Grohn behauptet, die Debatte, die sich um den Hass im Netz entfacht, bezeugt, auf welcher Seite sich nicht nur Liberale, sondern auch große Teile der Linken tatsächlich befinden, wenn sie den Kampf gegen das Symptom Hass als wichtiger erachten als den gegen die Verhältnisse, die seine Ursache sind.weiterlesen
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