Migrantinnen sind als Haushaltsarbeiterinnen wesentliche Akteurinnen in der sozialen Reproduktion von Haushalten. Einerseits tragen sie als Lohnarbeiterinnen zur sozialen Reproduktion Europäischer Privathaushalte bei, andererseits sind sie als „female breadwinners“ für die Finanzierung des Haushalts in ihrem Herkunftsland verantwortlich. Betina Haidinger stellt in ihrer Studie den Haushalt als (Re-)Produktionsort ins Zentrum einer Analyse, die transnationalen Beziehungs- und Betreuungskonstellationen vor dem Hintergrund struktureller Macht- und Reichtumsungleichgewichte auf die Spur geht. Am Beispiel ukrainischer Migrantinnen in Österreich analysiert sie den Balanceakt transnationaler Haushaltsorganisation: Zwischen dem Trennungsschmerz von ihren Kindern, der emotionalen Verbundenheit zu einem weit entfernten Zuhause und der vermeintlichen Notwendigkeit der Migration, um ihrer sozialen und ökonomischen Verantwortung für die Familie nachzukommen, ist das Leben dieser Frauen von widersprüchlicher Klassenmobilität, von sich verändernden (Geschlechter-)Beziehungen sowie von vielfältigen und ambivalenten Bedeutungen von „zuhause“ und von „Arbeit zuhause“ geprägt.weiterlesen