Anfang der sechziger Jahre brach der Kanadier Michael Snow eine erfolgversprechende Karriere als Musiker ab, um sich von da an ausschließlich seinen anderweitigen künstlerischen Interessen widmen zu können. Bald darauf entstanden in New York seine ersten experimentellen Filme, die heute noch dem Nachdenken über Film entscheidende Anstösse liefern. Nicht zufällig beschäftigt sich Snow parallel zu den Filmarbeiten seit 1970 auch mit Tonaufnahmen. Diese wenig bekannten Stücke sind eine konsequente Fortsetzung der Experimente mit dem Aufnahmeverfahren Film auf akustischer Ebene. Folglich sind sie in erster Linie als eine Auseinandersetzung mit den mediumsspezifischen Mitteln der Wiedergabe anzusehen, welche die Glaubhaftigkeit einer Aufnahme garantieren. In Snows filmischen und akustischen Arbeiten wird diese vorgebliche Evidenz der technischen Aufzeichnung in jeder Hinsicht auf die Probe gestellt. Im Zusammenspiel der medialen Effekte mit der Wahrnehmungstätigkeit des Rezipienten tritt so der Wahrnehmungsprozeß selbst als die unbekannte Größe zutage, die es auszuforschen gilt.
1) Conference: Subject: 3 inches = 77 milimetres = 3 min. 30 sec. (3:33)
2) Interview: Members of the CCMC and Doina Popescu (5:20)
CCMC = John Oswald: Voice, Alto Sax. Paul Dutton: Voice. Michael Snow: Voice, Noise, Snythesizer.
both recorded by Paul Hodge in April 2002
3) Discussion: Hearing Aid (20:30)
recorded by Michael Snow in April 2002
4) Si Nopo Da (By What Signs Will I Come To Understand?) (3:47)
recorded by Michael Snow in 1987weiterlesen