Hedwig Wachenheim (1891–1969) absolvierte trotz ihrer großbürgerlichen Herkunft eine Ausbildung zur Fürsorgerin und trat früh in die SPD ein. 1920 gründete sie die Arbeiterwohlfahrt (AWO) mit und leitete deren Fachzeitschrift sowie Wohlfahrtsschule. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Vorsitzende einer Kammer der Reichsfilmprüfstelle vertrat sie von 1928 bis 1933 ihre Partei im Preußischen Landtag. Während der Weltwirtschaftskrise kämpfte sie als Schriftleiterin und Abgeordnete gegen Sozialabbau und Nationalsozialismus. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verlor sie ihre Ämter und emigrierte 1934 in die USA. Dort war sie u. a. bei Regierungsinstitutionen tätig und engagierte sich in sozialdemokratischen Organisationen. Nach dem Krieg wurde sie Mitarbeiterin in der Wohlfahrtspflege der amerikanischen Militärregierung in Deutschland. Später arbeitete sie als Historikerin in den USA und gab eine allseits geschätzte Veröffentlichung zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung heraus. Sie verstarb während eines Deutschlandbesuches und wurde auf dem jüdischen Friedhof ihrer Heimatstadt Mannheim beerdigt.weiterlesen