Hegel, Hume und die Identität wahrnehmbarer Dinge
Historisch-kritische Analyse zum Kapitel "Wahrnehmung" in der Phänomenologie von 1807
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die Abhandlung zeigt, daß Hegels Untersuchung der "Wahrnehmung" in der Phänomenologie des Geistes eine subtile und tiefgreifende Kritik entwickelt an dem systematisch wichtigen Abschnitt von Humes Traktat "Vom Skeptizismus in Bezug auf die Sinne" (I,iv §2), in dem Hume den Begriff der Ding-Identität untersucht. Hume und ihm folgend Hegel beschäftigten sich mit basalen Fragen der Wahrnehmungssynthesis und des Begriffs der Substanz viel gründlicher als ihre (aber nicht nur ihre) Zeitgenossen (einschließlich Kant): Wie ist eine gegebene Menge von Qualitäten in der Wahrnehmung eines Gegenstandes zusammenzubringen? Und: Durch was für einen Begriff eines Gegenstandes lassen sie sich so vereinheitlichen? (Diese Fragen tauchen in der heutigen Neurophysiologie der Wahrnehmung als das bis jetzt ungelöste "Bindungsproblem" auf.)
Hegel zeigt u.a., daß der Begriff der Ding-Identität die zwei entgegengesetzten Teilbegriffe "Einheit" und "Verschiedenheit" einschließt, ohne sich auf diese bloß quantitativen Begriffe reduzieren zu lassen; daß demzufolge dieser Begriff (gegen Humes "Begriffs-Empirismus") relativ a priori gilt; daß wir nur durch den Gebrauch eines solchen Begriffs Bewußtsein von Gegenständen mit vielen Eigenschaften erlangen und daß insofern eine aktiv gedachte Erkenntnisweise durchaus in Einklang mit "Common Sense"-Realismus steht. Durch Bezugnahme auf Hume und den neuzeitlichen philosophischen Kontext der Problemlage Hegels ergibt sich zum ersten Mal eine befriedigende, vollständige und philosophisch aufschlußreiche Rekonstruktion des "Wahrnehmung"-Kapitels.weiterlesen
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