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Heimatfront

Eine mitteldeutsche Universitätsstadt im Ersten Weltkrieg

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Im Sommer 1914 stand die Stadt Jena vor aufregenden Zeiten: Erstmals sollten in den folgenden Monaten und Jahren nicht nur Schaffnerinnen, "Bartputzerinnen" und Briefträgerinnen für Aufsehen sorgen, sondern auch der Anteil der bei Zeiss beschäftigten Frauen würde auf nahezu 50 Prozent steigen. Angst wird die Stadt ergreifen, vor Spionage und Kriminalität, vor der Verrohung der eigenen Jugend. Und als im Herbst 1915 in Jena eine Typhus-Epidemie ausbricht, ist diese Angst erstmals auch fern der Front existenziell und lebensbedrohlich. Der Krieg verändert das Leben auch an der „Heimatfront“. In den Schulen werden die Kinder auf den Krieg eingestimmt und für Sammelaktionen eingespannt. Die Nordschule wird zum Lazarett und muss geräumt werden, mitten durch die Stadt werden Verwundete transportiert. In vielen Familien fehlen die Männer, die im Krieg stehen. Diese Väter fehlen auch als Arbeitskräfte, die Unternehmen können sich als Ersatz um Kriegsgefangene bemühen. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges schlossen neben dem städtischen Theater zunächst auch beide Kinos. Dann aber stellt man sich auf die neue Situation ein. Auch der Jenaer „Schreckens-Szenen-Maler“ Heinrich Wilfert wird im Spätsommer 1915 zum Kriegsdienst eingezogen. Die Kommunalpolitiker führen währenddessen gereizte Debatten zur Ernährungslage der Jenaer Bevölkerung. Das Besorgen der Lebensmittel ist in den Familien Aufgabe der Frauen, einige wenige unter ihnen engagieren sich darüber hinaus auch gegen den Krieg. Junge Kriegsgegner aus ganz Deutschland treffen sich 1916 in einem vegetarischen Speisehaus in der Zwätzengasse. Der Jenaer „Friedenspfarrer“ Ernst Böhme wird von ihnen nichts gewusst haben. Das Jenaer Stadtbauamt kämpft mit der militärischen Kommandowirtschaft. Es ist Krieg, auch wenn die Schlachten tausende Kilometer weit weg toben.weiterlesen

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