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Heinrich von Kleists rasende Penthesilea - eine Mänade im dionysischen Rausch

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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,5, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Germanistisches Seminar), 41 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist eine in der Literaturwissenschaft anerkannte Tatsache, dass Heinrich von Kleists Amazonenkönigin Penthesilea eindeutig dionysische Züge in sich vereint. Als tragische Heldin der Tragödie stellt sie im Sinne Friedrich Nietzsches gar die Verkörperung des leidenden Dionysos der Mysterien dar, jenes „die Leiden der Individuation an sich erfahrende[n] Gott[es].“ Denn auch Penthesilea erfährt die Leiden ihrer Individuation aufs Schmerzlichste. Sie fühlt sich gefangen in ihrer inneren Zerrissenheit, die sich in der unvereinbaren Diskrepanz zwischen ihren persönlichen Gefühlen, der individuellen selbst gewählten Liebe, die sie für Achill empfindet, und dem Gesetz ihres Staates, in welchem Männer ausschließlich zur Produktion von Nachwuchs benutzt werden, widerspiegelt. Sie verflucht ihr Herz, welches sie mit Hilfe ihres Verstandes nicht zu mäßigen vermag, und fühlt sich hilflos und gefangen in ihrer Zerrissenheit, in der ihre Gefühle gegen ihren Verstand und ihre Liebe gegen ihre soziale Verbundenheit mit dem Amazonenstaat ankämpfen. Dieses Problem wäre für Penthesilea ohne weiteres zu lösen, wenn sie sich ihren Geliebten mit den Waffen der Amazonen unterwerfen könnte, so wie es das amazonische Gesetz von ihr verlangt. [...] Gleich einer Mänade stürmt sie umringt von ihren bestialischen Hunden auf ihr Opfer zu und zerreißt es in einem Akt dionysischer Omophagie, in welchem sie Achill nicht nur tötet, sondern regelrecht auffrisst. In diesem Rauschzustand ist sie nicht Herrin über ihr Handeln, sie wird regelrecht selbst zu Dionysos, wie es bei den Mänaden im Dionysoskult der Fall ist, und handelt aus ihrem tiefsten Inneren heraus. Wer jedoch ist dieser Gott, der, wenn er nicht mit Penthesilea gleichzusetzen ist, so jedoch auffällige Ähnlichkeiten mit der tragischen Heldin aufweist? Im Zuge dieser Magisterarbeit wird zunächst ein Blick auf die mythische Gestalt des griechischen Gottes Dionysos geworfen, der einen bedeutenden Platz in Friedrich Nietzsches kulturhistorischem Werk Die Geburt der Tragödie einnimmt. Anschließend soll die Gestalt der Penthesilea und ihre tragische Entwicklung innerhalb der Tragödie vor dem Hintergrund von Nietzsches Werk genauer auf etwaige dionysische Züge hin untersucht werden. Letztendlich wird auf diese Weise herauszuarbeiten sein, ob Penthesilea zu Recht als Mänade, als rasende Frau im dionysischen Rausch, angesehen wird und ob sie somit als die modernere feminine Verkörperung des Gottes Dionysos angesehen werden kann.weiterlesen

Elektronisches Format: PDF

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-638-51303-6 / 978-3638513036 / 9783638513036

Verlag: GRIN Verlag

Erscheinungsdatum: 24.06.2006

Seiten: 100

Auflage: 1

Autor(en): Désirée Drothen

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