Seit je genießt Michaux den Ruf eines extremen Künstlers, dessen Bücher und Bilder zwar Aufmerksamkeit und Anerkennung verdienen, aber bisweilen als rätselhaft gelten. Seine Schriften schillern zwischen intimen Journalen und imaginären Reportagen, Fabeln und Gedichten. Seine Malerei verliert sich in einem endlosen Strom fragiler Figuren und kryptischer Zeichen.
Manfred Bauschultes Biographie ist ein chronologischer Parcours, auf dem die einzelnen Stationen im Leben und Schaffen von Michaux abgeschritten werden. Sie rekonstruiert, warum er anonym bleiben und ohne jede Gewissheit existieren will, und demonstriert, wie in seinen Schriften bitterer Humor in herzzerreißenden Lyrismus, harmlose Phantasie in brutale Realität umschlägt. Im Kern dechiffriert sie einen Autor und Artisten, dessen stupende Ausdruckskraft kleinste Wahrheiten hervorruft.weiterlesen