Er war einer der Geburtshelfer des modernen Grafikdesigns, Bauhaus-Meister, freier Künstler und Bon Vivant: Herbert Bayer, von 1921 bis 1928 Schüler und Jungmeister am Bauhaus, prägte mit seiner Werbegrafik die visuelle Kultur der Zwischenkriegszeit. Als künstlerischer Leiter des Studios Dorland in Berlin schuf er unverwechselbare Plakate, Broschüren und Zeitschriftentitel, die bis heute Ikonen moderner Gestaltung sind. Obwohl nicht in die offizielle Propaganda des Hitlerregimes eingebunden, entstanden nach 1933 eine Reihe von Entwürfen, die aus heutiger Sicht als zweifelhafte Kompromisse mit der Staatsmacht zu werten sind. Als sich dem politisch anpassungsfähigen Bayer 1938 die Gelegenheit zu einem Neuanfang in den USA bot, ergriff er die Gelegenheit und emigrierte rechtzeitig vor Kriegsausbruch.
Die Vita Bayers jener Jahre ergänzt eine Werkübersicht mit rund 500 werbegrafischen Entwürfen, die erstmals alle bekannten Arbeiten aus den wichtigen Archiven und einschlägigen Privatsammlungen zusammenträgt.
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