Herdsmen Ants and their Mealybug Partners
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Wanderhirtensymbiose ist eine aussergewöhnliche Lebensform südostasiatischer Regenwaldameisen und ihrer Pflanzenlauspartner, die verblüffende Analogien zur Lebensweise menschlicher Nomaden mit ihren Herden aufweist. Unter den vielgestaltigen Symbiosebeziehungen tropischer Ameisen mit anderen Tieren und Pflanzen nimmt die Trophobiose der Wanderhirtenameisen aus der Gattung Dolichoderus und ihrer nährstoffliefernden Schmierlauspartner eine Sonderstellung ein. Dies gilt besonders hinsichtlich der Komplexität des Symbiosesystems, der engstens aufeinander abgestimmten Verhaltensmuster der Partner, der hochgradigen Artspezifität sowie der obligatorischen Abhängigkeit der Partnerarten voneinander. In vieler Beziehung analog menschlicher Wanderhirten, kultivieren die Dolichoderus-Ameisen ihr nahrungsspendendes "Milchvieh", Honigtau produzierende Pseudococciden der aussergewöhnlichen Tribus Allomyrmococcini. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Methoden transportieren die Ameisen ihre Lauspartner zu immer neuen, nährstoffreichen Weidegründen. Ameisen und Schmierläuse haben ihre gesamte Lebensweise weitgehend aufeinander abgestimmt, was in zahlreichen ethologischen und morphologischen Adaptationen zum Ausdruck kommt, so z.B. in der fast völligen Aufgabe einer festen Nistweise zugunsten flexibler Biwaknester, in denen auch ein Teil der Schmierlaus-Population Schutz findet, einem wohlorganisierten Umzugsverhalten der Ameisekolonien hin zu den neukolonisierten Weidegründen der Lauspartner, einer Kolonievermehrung durch Knospung sowie zahlreicher den Schmierlaustransport erleichternder Verhaltensweisen und Strukturen. War die Wanderhirten-Lebensform bei ihrer erstmaligen Beschreibung zunächst nur für eine Dolichoderus-Art belegt, konnten die Autoren durch die hier zusammengefasst dargestellten Ergebnisse mehrjähriger Studien aufzeigen, dass die Wanderhirten-Symbiose einen äusserst vielfältigen Symbiose-Komplex darstellt, der im tropischen Südostasien, vom Himalaya bis nach Java weit verbreitet ist und sich effektiv eine spezifische Nahrungsnische im tropischen Regenwald erschliesst. In zahlreichen ethologischen und ökologischen Varianten konnte die Lebensweise für mindestens 12 Dolichoderus-Arten mit über 30 Allomyrmococcini-Arten aus 11 Gattungen belegt werden. Die vorliegende englischsprachige Publikation stellt erstmalig den gegenwärtigen Wissensstand zur Biologie, Verhaltensökologie und Evolution sowie zur Taxonomie sowohl der beteiligten Ameisen als auch der Pseudococciden ausführlich dar. Durch die Zusammenfassung der Präsentation der Ergebnisse der ethoökologischen Feldstudien und der taxonomischen Bearbeitungen beider Symbiosepartnergruppen (Revisionen inkl. Bestimmungsschlüssel) bietet dieser Band einen umfassenden Einblick in eine faszinierende tropische Lebensform.weiterlesen
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