Heroin - von der Droge zum Medikament
Eine Chronik zur heroingestützten Behandlung in Basel von 1994-2008
Produktform: Buch
„Das Experiment der offenen Szenen war gescheitert und andere niederschwellige Angebote waren notwendig geworden.“ (Ruth Dreifuss)
Als eines der ersten Länder der Welt konzipierte die Schweiz Anfang der 1990er-Jahre als Antwort auf die eskalierenden offenen Drogenszenen sowie die Ausbreitung des HI-Virus eine Behandlung für Heroinabhängige, die nachweislich für die Betroffenen, das soziale Umfeld, die Volksgesundheit sowie die Volkswirtschaft wirksam und effizient ist. Diese Behandlungsform, die heroingestützte Behandlung, wird im Kanton Basel-Stadt im Rahmen der Abteilung Janus der Psychiatrischen Klinik seither mit großem Erfolg durchgeführt. „Wir konnten die Mortalitätsrate einer ganzen Bevölkerungsgruppe senken und ein Stück weit die Lebensqualität erhöhen, das sind zwei wesentliche Punkte.“ (Christoph Cassidy)
Die Konzeption und Einführung dieses neuen Ansatzes in der Drogenpolitik verlangten von allen Beteiligten ein großes Maß an Visionen, Engagement und die Bereitschaft, sich einer unbequemen Frage zu stellen: Gibt es eine wirksame Intervention bei Heroinabhängigkeit? „Was sich eben auch zeigt, ist, dass jene, die wirklich von Heroin abhängig sind, dies auch bleiben – und zwar für den Rest ihres Lebens.“ (Rudolf Stohler)
Mittels Interviews mit Initianten, Begründern und politisch Verantwortlichen sowie mit erklärenden Zusatztexten und historischem Bildmaterial zeichnen Otto Schmid und Thomas Müller den Weg nach, den es in der Schweiz und insbesondere in Basel vom umstrittenen und visionären ,Projekt Janus – Pilotprojekt für eine ärztliche Verschreibung von Betäubungsmitteln’ (1994) bis zur etablierten und im regulären medizinischen Versorgungsangebot eingebundenen ,Abteilung Janus – Zentrum für heroingestützte Behandlung der Psychiatrischen Klinik Basel’ (2008) zu absolvieren galt.weiterlesen