Heroindampfscheibenwirbel
Eine kulturantropologische und ethnopsychoanalytische Studie des Folienrauchens in Zürich zwischen 1990 und 1995
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Das Folienrauchen verbreitete sich in der Schweiz anfangs der 90er Jahre rasch, wobei allerdings die Zahl der Heroinkonsumierenden insgesamt stabil blieb. Mit ethnografischen Mitteln wird hier diese Konsumform des Heroins in ihrem historischen und sozialen Kontext dargestellt. Objektive Rahmenbedingungen wie der Afghanistankrieg geraten dabei ebenso ins Blickfeld wie der öffentliche Umgang mit der zu Beginn des Jahrzehntes einsetzenden wirtschaftlichen Rezession. In Interviews mit rund 50 Jugendlichen wird insbesonders nach unerwartet vielfältigen und widersprüchlichen Formen meist unbewussten Nutzens gefragt, den die physische und psychische Selbstgefährdung den drogenkonsumierenden bietet. Etwa den oft beklagten "Beschaffungsstress" einmal als haltgebende "Tagesstruktur" zu sehen, vermittelt wichtige Einblicke in die Mechanismen süchtigen Drogenkonsums. Anhaltspunkte ergeben auch sorgfältig analysierte Ausdrücke des Zürcher Gassenslangs. Wie in einem Zerrspiegel lassen sich auch auf dieser sprachlichen Ebene karikierte konsumgesellschaftliche Werte wiedererkennen.
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