Hervorbringungen beleuchtet eines der wesentlichsten Momente jedes Schöpferischen, nämlich die unhintergehbare Nachträglichkeit alles Geschaffenen. Am Anfang steht die Machtlosigkeit des modernen Schaffenden, der im Wettlauf um den originären Hervorbringungsakt zum ewigen Zweiten verdammt bleibt. Anders, so die These dieses Buches, verfährt die Literatur mit dem Problem des Anfangens, indem sie es unzählige Male umschreibt und so auf andere Weise neu und gründlich zu Ende erzählt. Die vergleichende Studie setzt sich zunächst methodisch-systematisch mit den philosophischen und literarischen Semantiken des Schöpferischen, der Fabrikation und des Genealogischen um 1900 auseinander. Anhand einer exemplarischen Lektüre dreier Texte der Jahrhundertwende (Hamsun, Strindberg, Rilke) leistet die Untersuchung einen literaturwissenschaftlichen Beitrag zur Beschreibung des ›Anfangsproblems‹ der Moderne.weiterlesen