Hirnforschung 9
Mensch und Spiel
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"Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." (Friedrich Schiller, Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen, 15. Brief, 1795).
Ganz ohne die Zuhilfenahme moderner Mess- und Analyseverfahren wusste Friedrich Schiller schon vor über 220 Jahren um den Wert und den Sinn des Spiels für die Entwicklung und das Befinden des Menschen. Allein die spielerische Vermittlung zwischen Vernunft und Erfahren ermöglicht es nach Schillers Prämisse, das Gute und Schöne erkennen zu lernen. Vor allem das zweckfreie Lernen im Spiel macht das Leben lebenswert, bedeutet letztlich „ästhetische Erziehung“.
Die moderne Hirnforschung hat diese Annahme letztlich bewiesen. Man weiß heute, dass die Qualität der im Laufe der kindlichen Entwicklung entstehenden neuronalen Verbindungen direkt auf die Qualität der spielerischen Erfahrungen zurückgeführt werden kann. Die kreative Verbindung von Ideen, die Intensität der Vorstellungskraft, das sprachliche Vermögen und die generelle geistige Reife entwickeln sich aus der Art, wie Menschen spielen und wie sie spielen können. Denn nicht jeder hat die gleichen Chancen, sich spielerisch zu entwickeln.
Das neunte F.A.Z.-Hörbuch der Reihe Hirnforschung vermittelt interessante Erkenntnisse über das kindliche Spiel, seine Rahmenbedingungen und seinen Stellenwert für Reifung und Entwicklung. Auch dem Spiel der Erwachsenen haben sich die F.A.Z.-Autoren – teils im Selbstversuch – ausgiebig gewidmet. Erwachsene spielen anders, meist nach festen Regeln und häufig mit dem Ziel zu gewinnen.weiterlesen
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