Jeremias Gotthelf: Historisch-kritische Gesamtausgabe (HKG)
Herausgegeben von Barbara Mahlmann-Bauer und Christian von Zimmermann.
Abteilung F: Politische und pädagogische Publizistik.
Band 2.1: Schulpolitische Publizistik (1824-1849). Textband.
Herausgegeben von Barbara Mahlmann-Bauer, Markus Hofer und Roland Reichen in Zusammenarbeit mit Norbert D. Wernicke und Ruedi Graf.
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Zeitlebens engagierte sich Jeremias Gotthelf für die Verbesserung des Primarschulwesens. Er setzte sich für moderne Schulhäuser ein, forderte eine professionelle Lehrerbildung und sorgte sich um zeitgemässe Lehrmittel. Die Berner Bildungsreform müsse mit einer angemessenen Besoldung der Lehrer beginnen und zur Anerkennung ihres gesellschaftlichen Auftrags führen, Schüler zu mündigen Bürgern und Christen zu bilden. Diese Forderungen durchziehen die 20 von 1824 bis 1849 entstandenen Texte dieses Bandes, die Reden und hier erstmals publizierten Eingaben an Behörden ebenso wie die zwei gedruckten Aufsätze und einen satirischen Dialog; sie sind auch für Peter Käser in "Leiden und Freuden eines Schulmeisters" (1838/39) von existentieller Bedeutung.
Seit Herbst 1835 betreute Bitzius als Schulkommissär 19 Schulen im Kreis Lützelflüh. Er bemühte sich, gemäss der Berner Verfassung und dem Primarschulgesetz von 1835 unterschiedliche Interessen der Lehrer, Eltern und Gemeindepolitiker mit dem Auftrag des Erziehungsdepartements zu vereinbaren. Davon zeugt sein bekanntes Pamphlet von 1844 "Zur Geschichte des Primarschulwesens im regenerirten Canton Bern". Diese fulminante Abrechnung mit den Mängeln der Berner Bildungspolitik kostete Bitzius 1845 sein Schulamt. Erstmals im Druck erscheinen die "Burgdorfer Notizen", umfangreiche Vorbereitungen für seinen Unterricht in vaterländischer Geschichte 1834–1836. Lektionspläne und Exzerpte aus gängigen Geschichtsbüchern lassen ein Geschichtsbild erkennen, das Gotthelf 1842 seinem Aufruf zur Einigkeit in der Churer Schützenfestrede zugrunde legen und in seinen historischen Erzählungen ausbauen wird.
Seine Idee, armen Kindern eine berufliche Perspektive zu geben, konkretisierte sich 1835 in der Gründung der Anstalt im Amt Trachselwald, in deren Leitungsteam er bis 1854 mitwirkte.
Mit seinem Anliegen, die Schule stärker an Elternhaus und Kirche zu binden, stellte sich Gotthelf 1846 in die Tradition des allseits bewunderten Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi. Der Optimismus des Vikars, im Bund mit liberalen Verfassungsfreunden die sozialen Gegensätze durch Bildung für alle auf christlicher Grundlage auszugleichen, war inzwischen Skepsis gegenüber der Schulpolitik der Radikalen gewichen.****************Throughout his life Jeremias Gotthelf was dedicated to the improvement of elementary schooling. He argued for modern school buildings, demanded professional teacher training and was concerned about the provision of contemporary teaching materials. Educational reforms in Bern had to begin with an appropriate salary for teachers and lead to a recognition of their social role of educating pupils to become responsible citizens and Christians. These demands pervade the 20 texts in this volume, originally published between 1284 and 1829, the speeches and previously unpublished petitions to the authorities as much as two published essays and a satirical dialogue.weiterlesen
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