Ähnlichkeit um 1800
Konturen eines literatur- und kulturtheoretischen Paradigmas am Beginn der Moderne
Produktform: Buch
Die Poetiken von Klassik und Romantik stehen im Zeichen der
Ähnlichkeit. Hat man dies bislang ausschließlich als Restbestand
eines vormodernen analogischen Denkens aufgefasst, so verkehrt
der Band diese Perspektive und begreift die Figurationen der
Ähnlichkeit in der Goethezeit gleichsam von der ›Zukunft‹ her:
als eine zwischen Identität und Differenz changierende ›Figur des
Dritten‹, die in Richtung der Moderne weist und Schematismus
und Typologisierung im Ästhetischen wie im Sozialen kritisch
hinterfragt. Wie die Beiträge zu Herder, Kleist, Goethe und Novalis
sowie zu Formaten wie dem tableau vivant oder der Mediologie
des Doppelgängers aufzeigen, vermittelt und übersetzt
Ähnlichkeit in dieser historischen Umbruchsphase zwischen
Form- und Wissensbeständen und modelliert das Verhältnis zum
kulturell ›Anderen‹ und ›Fremden‹. Das Ähnliche der Goethezeit
erscheint so als interdiskursiver wie transkultureller Operator,
der an der viel besprochenen Transformation der Wissensordnung
am Übergang zum 19. Jahrhundert in kaum zu überschätzendem
Maße beteiligt ist.weiterlesen
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