Obwohl dazu geschaffen, etwas in Erinnerung zu halten, sind die meisten Denkmäler heute in Vergessenheit geraten. Dieses Schicksal hat die vielen um die Jahrhundertwende errichteten Erinnerungsmale und die Kriegerehrenmäler genauso ereilt wie die Kunst am Bau, die in den 60er Jahren ihren Höhepunkt erlebte. Anna Bálint widmet sich am Beispiel von Höxter und seinen Ortschaften den Vergessenen Denkmälern und der modernen Kunst im öffentlichen Raum. Dabei entdeckt die Kunsthistorikerin die Spuren interessanter geschichtlicher Ereignisse und Persönlichkeiten, aber auch Kuriositäten. Die Entstehungsgeschichte der meisten Denkmäler verweist einerseits auf regionale Ereignisse und spiegelt andererseits allgemeine Strömungen oder weltgeschichtliche Geschehnisse wie die beiden Weltkriege oder die Maueröffnung 1989 wider. So eröffnen sich für den Leser neue Perspektiven im Blick auf seine Heimat. Zu den herausragenden Denkmälern und Kunstwerken gehören sicherlich der Hoffmann von Fallersleben-Gedenkstein von Arnold Künne und die Möllinger-Büste von Ernst Habs in Höxter, das monumentale Kriegerdenkmal in Bruchhausen von August Waterbeck, das St. Antonius-Standbild in Fürstenau von Franz Koch, das St. Ansgar-Standbild von Gunnar Nillson im St. Ansgar-Krankenhaus, die Werke von Arno Breker und Fritz Klimsch in der Weserbergland-Klinik, Karl J. Dierkes Arbeiten vor der Realschule und in Corvey, die Skulptur von Wilfried Hagebölling in der Volksbank Höxter-Beverungen sowie der Bismarck-Turm auf der Bosseborner Warte oder der Aussichtsturm auf Rodeneck. Aber auch solch unscheinbare und abseitig gelegene Denkmäler wie der Herzogstein bei Brenkhausen oder der Adolf Reuter-Gedenkstein im Solling bei Lüchtringen verweisen auf bemerkenswerte Persönlichkeiten und einen interessanten geschichtlichen Hintergrund. Man mag darüber streiten, ob manche Denkmäler zu Recht in Vergessenheit geraten sind, unbestreitbar ist, dass die Autorin einen bedeutsamen und höchst lesenswerten Beitrag zur regionalen Geschichtsschreibung geleistet hat. Das Buch Höxter in Bronze und Stein ist mit 232 Seiten und zahlreichen Farb- und S/W-Abbildungen äußerst umfangreich. Durch das großzügige DIN A4-Format und eine ausgezeichnete Druckqualität ist ein repräsentativer Band entstanden, der im Rahmen der regionalen Publikationen eine herausragende Stellung einnimmt.weiterlesen