Die unvollendete Oper Les Contes d‘Hoffmann von Jacques Offenbach steht oft im Visier der Theatermacher, die das Werk angeregt durch ihre Fantasie vollenden und immer wieder neu inszenieren. Felsenstein besorgte sich aus der Pariser Bibliothèque Nationale Kopien des Klavierauszuges von der Uraufführung, sowie das Libretto von Jules Barbier
und des gleichnamigen Schauspiels von Jules Barbier und Michel Carré. Daraus entwickelt er seine eigene deutsche fünfaktige Fassung. Felsenstein kann sich eindeutig mit Offenbach identifizieren, da auch er „eine dramatisch überzeugende Folge von gesprochenem Wort, Musik und Gesang erstrebt und nicht eine durchkomponierte Oper.“ Die Aktfolge des Schauspiels nimmt er als Grundlage für seine Inszenierung und fügt den Giulietta-Akt folgerichtig an die dritte Stelle der Erzählungen ein. Die Bühneninszenierung und der Film haben unterschiedliche Schlüsse. Während die Bühneninszenierung mit der 4. Strophe des „Klein-Zack“-Liedes schließt, beendet die Muse hingegen den Film, indem sie Hoffmann an seine wahre Berufung erinnert.weiterlesen