Der Stoff liegt auf der Straße, man muss sich nur krümmen, meint Francis Mohr. Aus sensiblen und skurrilen Textfäden webt er seine Kurzgeschichten, die den Kontakt zur Wirklichkeit nie verlieren und dennoch fiktiv sein können.
Mohrs Geschichten dampfen durch die "Goldene Achse" des Ostens (Leipzig – Dresden – Berlin) und darüber hinaus. So wartet ein altersschwaches Hotel im boomenden Leipzig auf seine Reanimation. Ein frustrierter Polizist tröstet sich mit einem Plüschtiger im aufgeheizten Dresden. Kommissar Kafka düst mit der Bahn in die Metropole Berlin – ein letztes Mal. Läuse sichern das Überleben im von Nazis drangsalierten Lemberg. Eine Familie versinkt im Sammelfieber und der Vater verhindert im letzten Moment den Bankrott.
Mohrs Storys sind tiefsinnig und humorvoll zugleich.weiterlesen