Hugo Koblet
Ikarus auf Rädern
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Hugo Koblet wurde als Radathlet in die richtige Zeit geboren und stieg in den fuenfziger Jahren zum Idol der radsportinteressierten Oeffentlichkeit und auch der gehobenen Kreise auf, welche die Leichtigkeit und Eleganz des ausgepraegten Aestheten auf und neben dem Rennrad bewunderten. Koblet gelangte 'explosionsartig', wie es ein Schulkamerad treffend formulierte, an die Weltspitze. Der voellig unbekannte Schweizer gewann sensationell den Giro d’Italia 1950. Mit 1951 folgte das absolute Erfolgsjahr: Ueberragende Siege an der Tour de Suisse und im Olymp des Radsports, an der Tour de France. Mit dem Aufstieg Koblets war das kongeniale KK-Duo entstanden; er und Ferdi Kuebler spornten sich nun gegenseitig zu Hoechstleistungen an. Der Niedergang erfolgte rasch: An der Tour de Suisse 1952 liess sich der erkrankte Koblet auf Geheiss des Tour-Direktors fitspritzen – eine leistungsbeschraenkende Herzerweiterung war die Folge. 1954 der private Hoehepunkt, die Maerchenhochzeit mit dem Fotomodell Sonja Buehl. Nach dem Ruecktritt 1958 und einem Auslandaufenthalt in Venezuela, uebernahm er als Paechter je eine Tankstelle in Zuerich- Hoengg und neben der Offenen Rennbahn Oerlikon. Viel Unheil hatte sich zusammengebraut. Die glitzernde Welt des Spitzensports hatte sich verfluechtigt. Koblet war vereinsamt, kor- pulent geworden und schwer verschuldet, seine Frau hatte zudem die Scheidung ein- gereicht. Am Montagvormittag, dem 2. November 1964 raste sein weisser Alfa Romeo zwischen Moenchaltdorf und Esslingen mit grosser Wucht in einen hochstaemmigen Birnbaum. Der 'Pédaleur de charme' starb 39-jaehrig im Bezirksspital Uster.
Befluegelt auf dem Rennrad – ueberfordert im realen Leben. Sein wichtigster Mann- schaftshelfer Gottfried Weilenmann bedauert, dass Koblet sein gewaltiges Talent und seine vielfaeltigen Gaben nicht auszuschoepfen vermochte.weiterlesen
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