Der Renaissance-Humanismus war spätestens seit Ende des 15. Jahrhunderts von seinen Wissenschafts- und Bildungsinhalten her polytraditionell und universal eingestellt. In diesem Sinne war die Naturwissenschaft dieser Zeit zu einem integrierenden Teil des humanistischen Wissenschaftsbegriff geworden, wobei die Humaniora von der Idee einer scientia universalis bestimmt waren, die freilich nur teilweise und nicht immer erfolgreich in Bildungsgut und schulisches Reformprogramm umgesetzt werden konnten. Die Arbeit zeigt den Weg auf, den speziell Naturwissenschaft und Humanismus in Wien und im Wiener Umraum im Laufe des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts zuerst nebeneinander und dann miteinander gingen, bis sie schließlich zu einer Einheit verschmolzen, die als gesamteuropäisches Phänomen das Signum des reifen Renaissance-Humanismus darstellt. Das Buch bietet darüber hinaus die erste zusammenfassende Darstellung der ersten und zweiten Wiener mathematischen Schule.weiterlesen