August von Kotzebue (1761–1819) dominierte mit seinen zahlreichen erfolgreichen Theaterstücken die deutschen Bühnen der Goethezeit. Seine ersten – anonymen – Publikationen jedoch waren Erzähltexte. Zu diesen gehört Ich, eine Geschichte in Fragmenten, zuerst erschienen im Ganymed für die Lesewelt (1781). In diesem Text, der vor Anspielungen und intertextuellen Verweisen strotzt, entfaltet ein launischer Erzähler ein Panorama vermeintlicher weiblicher Laster. Nach einer Reihe von desillusionierenden Erfahrungen steht eine bemerkenswerte Lösung: Seine Ehefrau findet er im Zuge einer Südseereise.
»Dieses kleine Werk ist ein Geweb von abgeschmakten und schmuzigen Erzählungen, wodurch die allgemeine Untreue des weiblichen Geschlechts will erwiesen werden« (Bericht einer Visitation von Würzburger Buchläden, 1781).
»Erstes u. zwar sehr liederliches Opus Kotzebue’s« (Hugo Hayn, Bibliotheca Germanorum erotica).weiterlesen