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„Ich aber will dem Kaukasos zu...“ Eine Anthologie georgischer Lyrik.

Nach einer Auswahl von Nino Popiaschwili. Buch mit Audio-CD.

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Die bislang umfangreichste Anthologie georgischer Lyrik in deutscher Sprache, samt der von den Dichtern selber eingelesenen Texte als 80-minütige Audio-CD, sowie exemplarischen Originalschriften mit ergänzender Lautschrift. Georgiens Poesie, erlebbar mit allen Sinnen. Gert Robert Grünert Die georgische Literatur, insbesondere die Poesie, hat eine sehr lange Tradition. Die Wurzeln der georgischen Sprache selber reichen gar in unüberschaubare Zeiten zurück. Wer es unternimmt, sowohl die Farben der hochmittelalterlichen Dichtungen, als auch die Formen der Gegenwartslyrik zu beleuchten, muß sich des Formats der Anthologie bedienen. Eine Anthologie, eine „Sammlung von Blumen“, eine Blütenlese, ist dieses vorliegende Buch. Nach welchen Kriterien pflückt man nun einen Strauß, der die georgische Poesie in all ihrer Vielfalt anschaulich machen könnte? Das Gefilde erstreckt sich über Jahrhunderte, ja, über ein ganzes Jahrtausend. Und die Exemplare und Varietäten jeder einzelnen Form und Farbe sind unzählbar. Gleichzeitig sind das Fassungsvermögen der Augen, der Arme und Hände, und auch die Zeit und klimabedingten Möglichkeiten des Pflückens, trotz manchmal günstigerer Gelegenheit, sehr begrenzt, so daß eine solche Auswahl zuletzt nur auf drei Hauptkriterien beruhen kann. Zum einen ist hier unzweifelhaft der Kanon der georgischen Lyrik, der Schatz ihrer Tradition, selber als Richtmaß zu nennen; zum anderen dient die Vielfarbigkeit der modernen und postmodernen Lyrik der aktuellen Orientierung. Nun bedeutet im Georgischen „alle Farben“,- „alles“, was naturgemäß weder zu überblicken, noch mittels anderer Sinne zu erfassen wäre; doch läßt sich, unter Berücksichtigung des dritten Kriteriums, -der Mehrstimmigkeit- , durchaus ein Anblick von Vielfarbigkeit und Vielfalt darbieten. Es gilt, beispielhafte, zum Kulturgut gehörende Gedichte und Dichtungen mit Texten zeitgenössischer Gegenwartslyrik so zu komponieren, daß, sowohl durch die Kontraste, als auch durch Ähnlichkeiten oder Bezüge, die Besonderheiten komplementär hervorleuchten und zugleich harmonisch einander ergänzend, einen vollen, ansehnlich gebundenen Strauß ergeben. Oft waren und sind es gerade die schwierigen und schweren Zeiten und die Epochen des Umbruchs, die die authentischen und treffendsten Werke der Literatur, hier speziell der Lyrik, hervorbringen und dies in den markantesten Exemplaren bezeugen. Und es zeigen sich nicht nur staunenswerte Blüten verschiedener Epochen, sondern man sieht auch die Früchte,- den Samen, der die Lyrik sich durch die Jahrhunderte fortpflanzen, weiterblühen, und, nicht etwa als bloß zufälligen Wildwuchs oder museales Herbarium, bestehen läßt. Ohne zu vergessen, daß jedes zarte Pflänzchen, wie auch jede sich exponierende Pflanze, den Kampf ums Dasein abbildet und sich der Lebensumstände und der Konkurrenz auch selber in ihrem eigenen, begrenzten Dasein zu erwehren hat, gibt einem das dauerhafte Fortbestehen dieser alten Lebensformen in unserem Alltag doch immer wieder auch Hoffnung, Freude und Antrieb und erweitert mystisch, sozial und appellativ die Ebene der Besinnlichkeit zur Kontemplation, die der Bemerkung zur Einsicht, und die der Wahrnehmung zu einer Tätigkeit. Somit bewirken nicht nur spezielle oder allgemeine Umstände ihre Inspiration, sondern das produktive Wesen der Poesie selber erweist sein unerschöpfliches Wachstumspotential. Durch das Nebeneinander und Zugleich all dieser Blumen wird, ähnlich wie auf einer Wiese, gerade die „Polyphonie“ als die innere Ordnung und als der symbiotische Zusammenhang der natürlich-kulturellen Ausbreitung und Erhaltung der Poesie, als kulturelles Biotop und als hinter die Kulissen schauen lassende Bühne des ganz alltäglichen, normalen Lebens sichtbar. Wir glauben, daß es uns in dieser Anthologie, bei aller notwendigerweise auch subjektiven Auswahl, gelungen ist, die Fülle der Farben und Formen der aus den georgischen Städten und Dörfern, den georgischen Tälern und Bergen, zu allen Hoch- und Krisenzeiten gewachsenen Lyrik, in einem repräsentativen Querschnitt zu sammeln und auszubreiten. Unsere Auswahl orientiert sich am Kanon der Lyrik Georgiens und bietet mit 81 Dichtern, davon zur Hälfte zeitgenössischen Autoren, und 240 Gedichten, die bislang umfangreichste Anthologie georgischer Gedichte in deutscher Sprache. Die Zusammenstellung der Texte erfolgt hierbei nach dem Prinzip der Polyphonie, einem Charakteristikum der georgischen Kultur überhaupt, insbesondere auch der Musik. Sie bietet dem Leser eine ineinander übergehende, thematisch gegliederte Sammlung von Gedichten aus elf Jahrhunderten. Durch diese Gleichzeitigkeit und Gleichgewichtigkeit ihrer Darstellung mag es gelingen, die Verbindung der zeitgenössischen georgischen Lyrik mit ihrer lebendigen, Identität stiftenden Tradition, über alle Zeiten hinweg, als Kontinuität erkennbar werden zu lassen. Eine Kontinuität der Lyrik, die, angesichts der georgischen Geschichte, desto mehr in Erstaunen versetzt, als sie, trotz ihrer langen Lebensdauer und ihres Niveaus, auch trotz manch verdienstvoller Bemühungen, noch immer allzu unbekannt geblieben ist. Dem soll diese Anthologie in ihrer auch konzeptionell mehrstimmigen Form weiter abhelfen. Es handelt sich hierbei ausnahmslos um Neu- und Erstübersetzungen, die einen repräsentativen Ausschnitt der georgischen Lyriktradition darbieten und zugleich einen vielfältigen Einblick in die zeitgenössische und junge Dichtung ermöglichen. Nicht zufällig spielt die Heimat mit ihrer dramatischen, wechselvollen Geschichte in der Lyrik Georgiens eine ebenso bedeutende Rolle wie das Leben und die Liebe. Sowohl den Inhalt, als auch die Reimstruktur, bis hin zur Zahl der Silben, in der Nachdichtung gleichermaßen zu berücksichtigen, ist bei einer so einzigartigen Sprache wie dem Georgischen naturgemäß schwierig. Den Facettenreichtum der brillant geschliffenen, melodischen, wohltönenden georgischen Sprache in ihrer Übersetzung erahnen zu lassen, bleibt wohl ein unerreichbares Ziel. Ihm näherzukommen wird unsere Anthologie durch eine Auswahl der von den Dichtern selber eingelesenen Texte, als Audio-CD, ergänzt. Dem Wunsch, die klangliche, fremdartige Schönheit und Höhe georgischer Lyrik im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse 2018, mit Georgien als Gastland, erfahrbar zu machen, widmen wir dieses Buch. Dr. Nino Popiaschwiliweiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Georgisch, Deutsch

ISBN: 978-3-86356-124-6 / 978-3863561246 / 9783863561246

Verlag: Pop, Traian

Erscheinungsdatum: 01.12.2015

Seiten: 578

Auflage: 1

Zielgruppe: Allgemein

Übersetzt von Steffi Chotiwari-Jünger, Maja Lisowski, Schorena Schamanadse, Tamara Sieger, Tamara Chotiwari-Jünger, Steffi;Gelaschwili, Naira;Lisowski, Maja;Popiaschwili, Nino;Schamanadse, Schorena;Sieger
Autor(en): Dato Barbakadse, Esma Oniani, Irakli Abaschidse, Diana Anfimiadi, Dawit Aghmaschenebeli, Giwi Alchasischwili, Rati Amaglobeli, Lado Assatiani, Eka Bakradse, Schalwa Bakuradse, Nikolos Barataschwili, Zira Barbakadse, Bessik Charanauli, Dawit Dephy, Kato Dschawachischwili, Wachtang Dschawachadse, Nika Dschordschaneli, Rapiel Eristawi, Bessarion Gabaschwili, Konstatine Gamsachurdia, Walerian Gaprindaschwili, Giwi Gegetschkori, Naira Gelaschwili, Mirsa Gelowani, Reso Getiaschwili, Terenti Graneli, Niko Gomelauri, Dawit Guramischwili, Paolo Iaschwili, Schota Iataschwili, Irakli Kakabadse, Anna Kalandadse, Karlo Katscharawa, Eka Kewanischwili, Zira Kuraschwili, Murman Lebanidse, Giorgi Leonidse, Lia Likokeli, Dato Magradse, Muchran Matschawariani, Kolau Nadiradse, Gaga Nachuzrischwili, Schota Nischnianidse, Iosseb Noneschwili, Guram Odischaria, Grigol Orbeliani, Isa Ordschonikidse, Moris Pozchischwili, Wascha Pschawela, Swiad Ratiani, Grigol Robakidse, Surab Rtweliaschwili, Schota Rustaweli, Nino Sadgobelaschwili, Niko Samadaschwili, Lela Samniaschwili, Paata Schamugia, Irma Schiolaschwili, Ioane Sossime, Lia Sturua, Galaktion Tabidse, Tizian Tabidse, Ilia Tschachruchadse, Schota Tschantladse, Tariel Tschanturia, Dschanssugh Tscharkwiani, Irakli Tscharkwiani, Aleksandre Tschawtschawadse,, Ilia Tschawtschawadse, Bela Tschekurischwili, Otar Tschelidse, Simon Tschikowani, Alex Tschigwinadse, Otar Tschiladse, Tamas Tschiladse, Keti Tutberidse, Akaki Zereteli, Gert Robert Grünert, Otar Tschiladse, Alex Tschigwinadse
Herausgegeben von Nino Popiaschwili

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