Ich lasse das Vergessen nicht zu
NS-Vergangenheit im familiären und kollektiven Gedächtnis
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Erinnern heißt zurückgehen in die Familiengeschichte und in die politische Zeitgeschich- te. Beate Niemann benennt eine beidseitige Verkettung im erinnerungskulturellen kollektiven Kontext. Ihr Bestreben ist es, das Vergessen nicht dem Vergessen anheim zu stellen. Niemann schreibt in ihrem Buch „Ich lasse das Vergessen nicht zu“ erstmalig über ihre Mutter. Welches Erbe gab ihre Mutter der dritten und jüngsten Tochter mit auf ihrem Weg und was hat sie daraus gemacht?
Niemann sagt: „Ich habe früh entschieden, nicht so werden zu wollen, wie meine Mutter. Mein abwesender Vater war meine Lichtgestalt, wenn meine Mutter mit mir schimpfte: ‚Du siehst nicht nur aus wie Dein Vater, Du bist auch wie er‘, war ich beruhigt, nicht so zu sein wie meine Mutter. Spät in meinem Leben musste ich bitter lernen, dass mein Vater ein überzeugter Nazi-Mörder war, meine Mutter die NS-Täterin an seiner Seite.“
Niemann hat das tabuisierte Familiengeheimnis durchbrochen, es öffentlich gemacht, als Zeitzeugin ihrer Eltern arbeitet sie gegen das Vergessen, Leugnen, Verschweigen, Verhöhnen.
Zeitgeschichte setzt sich fort, nicht nur in historisch nachgewiesenem Material, sondern in Bildern und Klischees, die den Nachkommen verbal oder nonverbal übermittelt wurden. Wie gehen ihre Kinder und Enkel mit dem Erbe um, inwieweit ist die NS-Täterschaft ihrer Groß- eltern in ihrem Leben präsent? Niemanns Tochter, Inga-Lil Johannsen – ehrenamtlich engagiert in der Flüchtlingsnotunterkunft im ehemaligen Rathaus Berlin-Wilmersdorf – und eine Cousine, Gerda Simons, enthüllen ihre Sicht auf die innerfamiliären Auswirkungen.
Als enge Freunde und politische Wegbe- gleiter schreiben Marianne Horstkemper sowie Petra Lidschreiber und Yoash Tatari über die Jahre, in denen sie Niemann gut kennengelernt haben.weiterlesen
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