„Ich sage mir nichts“ ist ein Album des Misstrauens, des Zweifels an banalen Antworten und Kausalitäten. Wie ein Alpaka, das unter Kamelen aufwächst – der eigenen Gattung seltsam entfremdet, immer ein wenig daneben, dem Alltag entrückt – spürt Dominik Dombrowski verschollenen Prägungen nach. Manchmal kommen Zeugen zu Wort: eine Radiostimme, die Nachbarin Norma, sein Doppelgänger, eine Pflanze, die Teil seiner Seele ist, tote Bahnhöfe, ein Baumstamm, Tierattrappen.
Es ist eine Lyrik des Unterwegsseins auf Abwegen, die Rätsel heraufbeschwört, ohne an ihnen zu rühren. Dombrowskis Erzählgedichte sind Dämmerungsjobs, stets besorgt ob des zunehmenden Ausbleibens der Gespenster. Gedichte, die am Abend beginnen. Dem Abend, an dem man das Haus verlässt zu einem Nachtspaziergang, um man sich am Ende auf dem Mond wiederzufinden – sitzend auf einem Stuhl.weiterlesen