Die großen Veränderungen, die die Juden auf ihrem Weg ins Babylonische Exil erlebt haben, können die Deutungsfolie sein für aktuelle Vorgänge, in denen sich das Christentum heute befindet. Der positive Umgang Israels mit seiner Diaspora-Situation damals macht Mut, mit der Diaspora, in der Christen heute leben konstruktiv umgehen zu lernen. Mutige Erneuerungsprozesse und kreative Lebensvorgänge während und im Umfeld seines Exils haben Israel fähig gemacht, eine Gestalt profilierten Judentums zu entwickeln, die fähig wurde, in den kommenden Jahrtausenden Leben jüdisch zu prägen. Die Diaspora als Chance: In der Diaspora zu leben bedeutet, unter anders Denkenden zu leben. Diaspora fordert dazu heraus, das Eigene profilierter zu formulieren und zu vertreten, ohne es fundamentalistisch anderen aufdrängen zu wollen. Konkret könnte dies für heutige Christen bedeuten, das, was zum Christlichen wesentlichen gehört, zu klären, zur Sprache zu bringen und zu bezeugen.weiterlesen