Ein Vierteljahrhundert im Traum. Diese Gedichte geben Auskunft, sie gehen auf die intimen Dinge ein und auf die politischen Zustände zu, sie nehmen sich ihrer an, geben sie wieder oder protokollieren das Scheitern ihrer Wiedergabe. So wie man sich an den Traum von einer Sache kurz nach dem Aufwachen erinnert. Die Gedichte geben aber auch entschieden Widerworte, legen Protest ein gegen die Alpträume ihrer Epoche oder bestehen gegen den Zeitgeist auf vergessene Erkenntnisse, etwa jener der Psychoanalyse oder der politischen Ökonomie. In jedem dieser Texte tut sich eine Möglichkeit auf, dass sich die Dinge doch noch anders sagen und also leben lassen könnten. Mal artikuliert sich ein vergangenes Sprechen, das vergessen gegangen ist, mal spricht es von der Zukunft her, von einer Poesie, die noch zu erfinden, zu erheischen, zu fusionieren wäre. Zu diesem Zustand zwischen den Zeiten gehört das Scheitern, das Bekenntnis zum Momenthaften, zum instantanen Schreiben: „Erfolg haben ist das eine, etwas anderes ist Folgen haben“ (Heiner Müller).weiterlesen