Wie lässt sich die Weisheit des Yoga in der alltägliche Lebenspraxis umsetzen? Diese Frage beantwortet die Bhagavad Gita. Sie gibt das Zwiegespräch wieder, das Krishna, der eine göttliche Inkarnation ist, und sein Freund und Cousin Arjuna führen. Die Ausgangssituation ist hochdramatisch: Ein großer Kampf steht unmittelbar bevor und der Krieger Arjuna erkennt, dass alles, was er tut, zu weiteren Schwierigkeiten führen wird. Verzweifelt bittet er Krishna um Rat, und dieser lehrt ihm den Yoga. Dieses Zwiegespräch erzählt Swami Venkateśananda anhand ausgewählter Verse nach. Swami Venkateśananda war nicht nur ein ausgezeichneter Vedanta-Lehrer, sondern verfügte auch über erstaunliche Kenntnisse der westlichen Kultur und des Christentums. Seine lebendigen und lebensnahen Vorträge, die diesem Buch zugrunde liegen, sind von Humor und liebevoller Menschenkenntnis geprägt. Auch Krishnas eigene Worte zeigen ein tiefes Verständnis für die menschlichen Schwächen. In der Bhagavad Gita spricht Krishna über unterschiedliche Yogawege wie den Yoga des selbstlosen Tuns (karma), den Yoga der Erkenntnis (jñana) und den Yoga der liebevollen Hingabe (bhakti). Der integrale Yoga, den Krishna selbst lehrt, beinhaltet diese Wege, geht jedoch weit über sie hinaus, weil er alle Erfahrungsbereiche einbezieht. Sein Yoga ist grundlegend, umfassend und zeitlos gültig. Deshalb kann er nicht nur Arjuna, sondern auch heutige Yogaübende zu dem innerem Frieden und der Gelassenheit führen, die notwendig sind, um unbesorgt das zu tun, was zu tun ist. Die Gita, wie Swami Venkateśananda sie den Leserinnen und Lesern dieses Buches nahe bringt, ist weder „erhabene Literatur“ noch Gegenstand indologischer Analysen, sondern lebendige Weisheit, die im Sinne der Yogatradition von Herz zu Herz vermittelt wird. Dieser Text, der hier erstmals in deutscher Sprache erscheint, ist die Einleitung der zweiten Auflage von „The Song of God. The Bhagavad Gita – Daily Readings“ (1984), die Swami Venkateśananda in seinem letzten Lebensjahr überarbeitet hat.weiterlesen