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Imagination Mittelalter

Projektionen einer Epoche in Sammlungen des 18. und 19. Jahrhunderts

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Wunschzeit Mittelalter. Wie alte Kunst neu geordnet und eine Epoche erfunden wurde. »Das Mittelalter« diente seit seiner Erfindung in der Frühen Neuzeit für unterschiedliche Distinktions- und Identifikationswünsche. So wurde es um 1800 zur Projektionsfläche für neu entstehende, nationale und imperiale Politikinteressen. Diese Mittelalterbilder verleugneten ihren instrumentalen Charakter und wirken so, oft unerkannt, bis heute. Anhand der Aneignung mittelalterlich imaginierter Artefakte durch aristokratische und bürgerliche Sammler Ende des 18. und im Laufe des 19. Jahrhunderts sowie der gleichzeitigen spiegelbildlichen Abstoßung solcher Artefakte, geht die Autorin der Frage nach der Produktion von Mittelalterbildern nach. Es werden widersprüchliche Interessen am »Mittelalter« offen gelegt und die kulturellen Dispositionen von Mittelaltermoden aufgedeckt. Zur Sprache kommen ein spätabsolutistisches Mittelalter in Wörlitz, eine bürgerlich anachronistische Glasmalerei-Sammlung in Zürich, deren durch nun entstehende öffentliche Sammlungsinteressen bewegten Weg über Schlesien zurück in die Schweiz, die widersprüchliche Ungleichzeitigkeit preußisch-höfischer Privatsammlungen in Glienicke mit ihrem auratischen Ausweichen in byzantinisierende Herrschaftsmotive sowie die gleichzeitige europäische Zerstreuung des Basler Münsterschatzes in neuen, rivalisierenden ständischen und nationalen Kontexten.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-8353-5542-2 / 978-3835355422 / 9783835355422

Verlag: Wallstein Verlag

Erscheinungsdatum: 29.05.2024

Seiten: 432

Auflage: 1

Autor(en): Livia Cardenas

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