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Imaginierte Gemeinschaft

Zugehörigkeiten und Kritik in der europäischen Einwanderungsgesellschaft

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Palästinenser, Muslime und Kabylen in Deutschland und Frankreich stellen in Interviews dar, über welche imaginierte Gemeinschaft sie ihre Zugehörigkeiten definieren: über den palästinensischen Nationalismus, über den Islam beziehungsweise über die kabylische Sprachkultur. So entstehen transnationale Zugehörigkeitskonstruktionen, die aufgrund ihrer religiösen, sprachlichen oder auch politischen Bezüge die Einheitsvorstellungen europäischer Nationalstaaten durchbrechen. Mit der Herausbildung von Zugehörigkeiten entstehen Kritikpotenziale, die die Immigrationsgeschichte europäischer Nationalstaaten in den Kontext von rechtlichen, ökonomischen und sozialen Ungleichheiten wie auch Ungerechtigkeiten stellen. Auf welche Weise kommt Kritik der Nachkommen von Einwanderern an gesellschaftlichen Verhältnissen im Zusammenhang mit Zugehörigkeitskonstruktionen zum Ausdruck? Zugehörigkeiten werden hier unter dem Gesichtspunkt betrachtet, auf welche Weise subjektives Ungerechtigkeitsempfinden mit welchen normativen Grundsätzen und Maßstäben in den Bedeutungshorizont institutionalisierter Prinzipien und staatlicher Praxis eingeordnet und insofern Kritik geäußert wird. Auf der Grundlage von Fallstudien zu muslimischen, kabylischen und palästinensischen Gemeinschaftsimaginationen in Deutschland und Frankreich werden allgemeine Modalitäten von Zugehörigkeitskonstruktionen in der europäischen Einwanderungsgesellschaft herausgearbeitet und auf die Semantiken der europäischen Territoriums-, Religions-, Sprachkategorie sowie auf die staatliche Praxis in Deutschland und Frankreich bezogen. Das herausragende Verdienst der vorliegenden Studie ist es, Formen der Kritik in Zugehörigkeitskonstruktionen herauszuarbeiten. Damit wird aufgezeigt, dass die Nachkommen der Einwanderer normative Grundsätze und institutionalisierte Standards dynamisieren und insofern Wandel initiieren oder widerspiegeln. Ob und auf welche Weise diese Kritik in der Diskussion über eine gerechte Gesellschaftsordnung gehört oder anerkannt wird, wird sich erst noch zeigen müssen.weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-86854-249-3 / 978-3868542493 / 9783868542493

Verlag: Hamburger Edition, HIS

Erscheinungsdatum: 28.09.2012

Seiten: 494

Auflage: 1

Autor(en): Nikola Tietze

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