Constantin Wulff zeichnet in seinem Film Innenansichten der Wiener Semmelweis-Klinik auf, einer reinen Frauenklinik, die sich auf die Vorbereitung und Durchführung von Geburten spezialisiert. Aber nicht das Spezifische des Spitals steht hier im Zentrum als vielmehr das Universelle daran: ein Arbeitsplatz, an dem viele Stellen an unterschiedlichen Etappen eines Prozesses mitwirken. Wulff folgt keinem geradlinigen Weg, begleitet somit keine Eltern über Monate hinweg bis zur Geburt. Die differenzierte Montage von Dieter Pichler vermittelt vielmehr das serielle Prinzip des Krankenhauses, in dem sich die immergleichen Situationen wiederholen. Erst dadurch wird die eigentliche Verwaltung des menschlichen Lebens an diesem Ort deutlich: Die Summe aller Besonderheiten innerhalb standardisierter Abläufe verleiht dem Bild der Klinik die Konturen. Dominik Kamalzadehweiterlesen