Das Waldkrankenhaus Köppern: Von der agrikolen Kolonie der Stadt Frankfurt zum Zentrum f. Soziale Psychiatrie Hochtaunus
Produktform: Buch
"Eine sehr informative und in jeder Beziehung gelungene Festschrift. Dem mit zahlreichen Farb- und Schwarzweißabbildungen illustrierten, soliden Band ist daher eine weit über die engen Grenzen von Köppern hinausreichende Rezeption zu wünschen".
Bernd Staffelstein in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte Band 52/2002
Das "Zentrum für Soziale Psychiatrie Hochtaunus gGmbH" geht auf eine der ersten agrikolen Kolonien zur Therapie von Alkoholikern zurück. Die 1901 bei Köppern im Taunus eröffnete Filiale der Frankfurter "Anstalt für Irre und Epileptische" wurde bis 1913 zu einer Nervenheilstätte ausgebaut. 1934 erfolgte die Umwandlung in eine Pflegeanstalt für alte Menschen in der Trägerschaft der Frankfurter Stiftung "Hospital zum heiligen Geist". 1943 zum Ausweichkrankenhaus für das zerbombte Frankfurt durch Barackenbauten erweitert, beteiligte sich die "Krankenhaussonderanlage 'Aktion Brandt'" bis Kriegsende auch an den NS-"Euthanasie"-Morden an kranken und alten Menschen. Das Krankenhaus erhielt 1967 seine ursprüngliche Bestimmung als psychiatrische Einrichtung zurück. Zwei Fachkliniken für Psychiatrie und Psychotherapie in Köppern und Frankfurt am Main sowie eine Gerontopsychiatrische Tagesstätte gewährleisten heute ein differenziertes psychiatrisches Versorgungsangebot für die Region.
Inhalt
Lutz Bauer
Zum Geleit
Christina Vanja, Helmut Siefert
Einleitung
Helmut Siefert
“Den Kranken dem Leben zurückgeben”
Zur Geschichte der Psychiatrie in Frankfurt am Main
Christina Vanja
Landleben als Therapeutikum
Zur Gründung des Waldkrankenhauses als “agricole Colonie“
Heinrich Winter
Die Köpperner Mühlen und ihre Besitzer
David W. Alford
Die Trinkerfürsorgeanstalt Köppern (1901)
und die Alkoholikerfrage um 1900
Konrad Maurer, Ulrike Maurer
Alois Alzheimer und das Alkoholproblem um die Jahrhundertwende
Michael Putzke, Herwig Groß
Kriegszitterer in Köppern während des Ersten Weltkrieges
Karen Nolte
“Ich glaubte, die Nerven seien nicht ganz richtig”
Nervosität und Nervenkrankheiten
Die Köpperner Nervenheilanstalt in der Zeit des Ersten Weltkrieges
Heinz-Peter Schmiedebach
Von Hirnfunktionen und Nervenkrankheiten
Neurologie um 1900
Brigitte Leuchtweis-Gerlach
Ärzte, die die Anstalt prägten (1901 bis 1933): Emil Sioli, Max Meyer,
F. E. Otto Schultze und Friedrich S. Rothschild
Helmut Nordmeyer
Das Hospital zum Heiligen Geist in Frankfurt am Main
Von den Anfängen bis zur nationalsozialistischen Machtergreifung
Susanne Hahn
Köppern als Alten- und Siechenheim in der Trägerschaft des Hospitals zum Heiligen Geist in Frankfurt am Main seit 1934 und die “Aktion Brandt“
Bernd Vorlaeufer-Germer
Josef Schwarzschild aus Steinbach, das Arbeitserziehungslager Heddernheim, sein Arbeitskommando Köppern und die “Aktion Brandt“
Peter Sandner
Die Auseinandersetzungen seit 1987 um die nationalsozialistische
Vergangenheit des Waldkrankenhauses Köppern
Christina Vanja
Im Schatten der Vergangenheit
Das Frankfurter Allgemeinkrankenhaus in Köppern 1945 bis 1967
Joachim Hübner
“Köppern birgt neues Leid”
Vom Allgemeinkrankenhaus zur psychiatrischen Klinik
Christina Vanja, Werner Bierschenk
“Man sieht nur mit dem Herzen gut” (Antoine de Saint-Exupéry)
Erinnerungen von Dr. med. Werner Ziegler an die ersten Jahre des
Psychiatrischen Krankenhauses (1967 bis 1982)
Eberhard M. Biniek
“Es geht zu langsam, Herr.”
Das Waldkrankenhaus Köppern in den Jahren 1982 bis 1997
Artur Diethelm
25 Jahre Bamberger Hof
Von der Außenstelle zur Klinik ohne (stationäre) Betten
Bernd Kuschel
Zur Geschichte der Krankenpflege
Thomas Beßen
Zur Geschichte der Krankenpflegeschule
Jörg Moxter, Bernhard Staufenbiel
“Du bist nicht alleine unterwegs”
Seelsorge in der Psychiatrie
Eva Bablick-Hoffmann
Die Laienhilfe am Waldkrankenhaus Köppern
Joachim Hoffmann
“Patienten betrachten wir als Partner.”
Zur Rolle der Patientenfürsprecher
Gerald Schiller
Jüngste Entwicklungen und Perspektiven der Psychiatrie in Köppern
Werner Bierschenk
Das Waldkrankenhaus Köppern seit 1967
im Spannungsfeld der Entwicklung im Krankenhauswesen
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