Ursprünglich, zu Beginn meiner Dichterleidenschaft gab es bei mir keine Gedanken an eine Veröffentlichung der Werke. Ich schrieb und dichtete weil es mich persönlich in den Zustand, in das Gefühl von Freiheit versetzte. Den Samen vom „Teilen“, die Gedichte der Öffentlichkeit in irgendeiner Form zugänglich zu machen, legte Georg Walter vor vielen Jahren in, wie man sieht, fruchtbare Erde. Dichtung trägt eine besondere Fähigkeit in sich, sie hat Mut zum Fühlen und entfaltet sich vor dem berührbaren Leser als Metamorphose vom tiefsten Einsamen zum intimsten Gemeinsamen. Es gibt keinen vergleichbaren Weg, wenn es sich um das nahebringen von Verborgenem handelt. Die Gedichte reimen sich selten genau und gestalten sich unkontrolliert, nicht weil die Dichterin es nicht besser kann, sondern weil sie genau Dieses will. Wie sollte sie sonst, etwas Dynamisches, Prozessuales, auf etwas Hingerichtetes, dass in seiner Entität zwar Vollkommen aber keinesfalls etikettiert ist, zum individuellen Bewusstsein des Lesers transportieren? Der individuelle Umgang mit den antagonistischen Kräften im Menschen welcher die persönliche Wirklichkeit konstruiert und kreiert ist der Boden aus dem dieser Gedichtband gedeihen konnte. Bewusstsein allein bestimmt den sublimierenden Grad des Körper- Geistsystems eines Menschen, welcher ihn aus der Rollenidentifizierung des Dualgeschlechtes heraushebt.weiterlesen