Inmitten.
Spuren des Nationalsozialismus in Worpswede, heute.
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Ein exemplarisch unvollständiges Bild.
21 Fotografien und 21 Texte zu ehemaligen NS-Lagerorten und zu Orten, die mit Worpsweder Biografien verbunden sind – geprägt von zwölf Jahren Nationalsozialismus.
Ein Maler diente sich an, um kein Berufsverbot zu erhalten. Und das nur, weil er von kleiner Statur war. Später wurde er andernorts Teil des Behördenapparats. Ein anderer Maler vergaß einen Zettel in einem Buch und erlitt dafür das, wovor er andere bewahrt hatte. Eine Frau und ein Mann sammelten Kunst. Das Paar wurde enteignet, verschleppt und ermordet, während andere ihre Gemälde ersteigerten. Ein Gartenbau-Ingenieur wurde Landschaftsanwalt, um im Auftrag von höchster Stelle Militäranlagen zu tarnen.
»Wenn ich meinen Vater genauer nach seinen Tätigkeiten gefragt habe, dann hat der die Luken wieder zugemacht.«
»Es wurden Schulden erlassen, und es gab das ›Reichserbhofgesetz‹, davon haben viele Bauern profitiert. Auch meine Großmutter und mein Großvater haben sicher sehr davon profitiert.«
»Sie erzählte mir von einer Begebenheit, als sie damals ungefähr fünf Jahre alt war. Sie könne sich noch genau erinnern, sagte sie mir. Sie sei damals mit ihrer Mutter im Dorf unterwegs gewesen, als sie […] meine Urgroßmutter auf der Straße getroffen hätten. […] Da habe sie gesehen, dass meine Urgroßmutter die ganze Zeit über die Hand auf der Brust hielt, um etwas zu verdecken. Und sie habe geweint.«
»Meine Familie ist nicht […] in Worpswede ›untergetaucht‹. Meine Mutter ist furchtlos gewesen.«
Durch verschiedene Perspektiven auf ein und dieselbe Vergangenheit entsteht ein Bild – bruchstückhaft, widersprüchlich und präsent in Erinnerungen. Die Vergangenheit ist nicht vergangen.weiterlesen
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