Es ist Tradition, dass der Kunstverein zu Beginn eines Ausstellungsjahres Werke seiner Mitglieder zeigt. Im Coronajahr 2, in dem so viele Verbindungen gekappt, Kontakte unterbrochen und Veranstaltungen unmöglich sind, beschreiten wir neue Wege, treten mit Künstler*innen in die Öffentlichkeit – mitten hinein ins städtische Leben. Ausstellungsräume sind die Schaufenster innerstädtischer Geschäfte. Jedes hat die Werke einer Künstlerin oder eines Künstler zu Gast, allesamt Mitglieder im Kunstverein. Wer durch die City schlendert, kann in Weißhofer und Pforzheimer Straße, rund um den Marktplatz und in der Melanchthonstraße Kunst-Zäsuren inmitten einer herausfordernden Zeit erleben. Infotafeln in den Schaufenstern informieren über Künstler und Werk. Ein QR-Code verlinkt auf die Arbeitswebseite „kvspielraum.de“ mit allen teilnehmenden Geschäften. Indem der Kunstverein das Kunstschaffen mit der Öffentlichkeit verknüpft, erweist er sich als lebendiger Ort der Kultur. Durch Ortswechsel bringt er sein derzeitiges Dilemma zur Anschauung, getroffen von den Umwälzungen nicht viel anders als die verödenden Innenstädte und die darbenden Geschäfte. Dass Kunst unverzichtbarer Teil gesellschaftlichen Lebens ist, hat er immer wieder im öffentlichen Raum gezeigt mit Projekten wie „Herausforderung Stadtkultur“ oder auch seiner Ausstellung auf dem Alten Friedhof. „inmitten“ ist ein Happening, ein offenes Nachdenken über unversehene Hindernisse und neue Möglichkeiten. Die gemeinsam mit Judith Fritz und Dr. Manfred Gessat kuratierte Schau präsentiert ein breites Spektrum und dokumentiert so das aktuelle künstlerische Schaffen der Region – übrigens rund um die Uhr, falls keine Sperrzeiten entgegenstehen. (Vorwort von Benedikt Forster, Vorsitzender Kunstverein Bretten)weiterlesen